Zur Eignung spielbasierter Unterrichtssettings für ethisches Urteilen im Geographieunterricht. Ein konzeptioneller Vergleich des Welthandelsspiels mit dem iterierten Gefangenendilemma
DOI:
https://doi.org/10.18452/20764Schlagworte:
Welthandelsspiel, ethisches Urteilen, spielbasierte Lernsettings, Gefangenendilemma, SpieltheorieAbstract
Der Beitrag geht der Frage nach, inwiefern sich das spielbasierte Lernsetting des Welthandelsspiels (WHS) mit seinem auf ökonomische Profitmaximierung ausgerichteten Spielziel zur Anbahnung ethischen Urteilens im Geographieunterricht eignet. In einer ersten Perspektive wird nicht nur gezeigt, dass die Spielkonzeption des WHS als solche starke ethische Implikationen aufweist, sondern auch, dass das WHS einer Kriterienliste standhält, welche aus normativen Forderungen im Kompetenzbereich Beurteilung/Bewertung sowie aus empirisch rekonstruierten Forschungsergebnissen zum ethischen Urteilen deduziert wurde. In einer zweiten Perspektive schließt sich ein konzeptioneller Vergleich des WHS mit dem iterierten Gefangenendilemma an, welches von Axelrod (72009, Orig. 1984) umfangreich quantitativ beforscht wurde. Hierdurch wird deutlich, dass Spiele mit mehreren Spielrunden, deren exakte Anzahl unbestimmt bleibt, zu den Nicht-Nullsummenspielen gezählt werden, in welchen Kooperation die erfolgversprechendste Strategie darstellt. Die Kombination beider Perspektiven führt zur Erkenntnis, dass es sich bei dem angesprochenen Spannungsverhältnis letztlich nur um einen vermeintlichen Konflikt handelt und sich das WHS in besonderer Weise zur Anbahnung ethischen Urteilens im Geographieunterricht eignet.
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