Curriculare Regulative des Lehrplans Erdkunde für die Realschule in Nordrhein-Westfalen (Teil II)
DOI:
https://doi.org/10.60511/zgd.v23i3.343Abstract
Die Lehrplantradition des Faches Erdkunde orientiert sich bis in die jüngeren Entwicklungen der 80er Jahre häufig eher an wissenschaftlichen Fragestellungen unterschiedlicher Provenienz (Geographie, Architektur, Raumplanung usw.) als an jenen Erfordernissen, wie sie sich aus den Bildungs- und Erziehungszielen sowie den Möglichkeiten des Lebens und Lernens in der Schule ergeben. Eine erziehungswissenschaftliche Fundierung und Legitimation des Faches wird durch die Lehrpläne in der Regel nicht geleistet, obwohl schon der "Basislehrplan 'Geographie'" (1980) deutliche Hinweise in diese Richtung gegeben hat. Oder anders ausgedrückt: Trotz verschiedener Impulse seitens der Geographiedidaktik, geographische Inhalte und Ziele von Bildung und Erziehung in dialektischer Weise aufeinander zu beziehen (z.B. Engelhard/Hemmer 1989, S. 27), sind bislang nur wenige Lehrpläne diesem Gedanken explizit gefolgt. Im Gegenteil: Die Sichtung neuerer Geographielehrpläne hinterläßt den Eindruck, daß nach beachtenswerten Neuansätzen in der Zeit der Curriculumreform der 70er Jahre nunmehr restaurative Momente etwa in Form reiner Stoffkataloge die 'Entwicklung' bestimmen. Dies mag – sieht man von Ausnahmen ab (z.B. Geiger 1990, S. 17; Volkmann 1990, S. 39 f.) – in dem Versäumnis der Geographiedidaktik begründet sein, innovative Ansätze, wie sie etwa im Lehrplan Erdkunde für die Hauptschule des Landes Nordrhein-Westfalen (1989) vorliegen, kritisch-konstruktiv zu diskutieren.
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